Unerwartet hatte sein bester Freund an diesem Abend bei ihm vor der Tür gestanden und versucht ihn zu überreden mit ihm in einen angesagten Club zu kommen. "Alter, hast du nichts besseres zu tun, als mitten in der Woche bei mir aufzukreuzen? Außerdem hab ich morgen ein Interview und das um 8 Uhr!" Doch seinen Freund juckte das nicht. Er wollte heute unbedingt Frauen aufreißen und nicht erst morgen. Kel allerdings war von dieser Idee alles andere als begeistert. Während sein bester Freund es sich im Wohnzimmer bequem machte, war der Schauspieler damit beschäftigt etwas passendes zum anziehen zu finden. Letztendlich entschied er sich für ein schlichtes Hemd und schmierte sich noch etwas Gel in die Haare. Seinen Bart wollte er für diesen Abend so lassen. Er hatte keine Lust sich jetzt noch zu rasieren. Mit dem Taxi ging es dann in den Club.
Kaum das sie den Schuppen betreten hatten, drehte sich sein bester Freund auch schon zu ihm um. "Auch was trinken?" Der Dunkelhaarige überlegte und nickte dann. "Ein Bier! Die erste Runde geht aber auf dich, weil du mich hierzu überrumpelt hast!" Kellan stellte sich an den Rand der Tanzfläche und beobachtete das treiben. Es war schon längst nicht mehr wie früher. Hier waren überwiegend Teenager zu finden und mit einer von denen wollte er ganz bestimmt keine Beziehung anfangen. Eine, die es nur auf sein Geld und seinen Erfolg abgesehen hatte. Gerade als er noch in seinen Gedanken vertieft war, wurde ihm auch schon das Bier in die Hand gedrückt. Jack, sein bester Freund, verabschiedete sich auch schon von ihm. Er wollte gucken ob er hier eine für die Nacht fand und das ging nicht wenn Kellan ihm im Weg stand.
So stand der junge Mann immer noch an der Tanzfläche und trank sein Bier. Während sein Blick so durch den Club wanderte, entdeckte er eine bekannte Person. "Das darf doch nicht wahr sein!", nuschelte Kellan und sah Ashley an. In letzter Zeit war sie immer dort wo er war. Es war fast schon unheimlich. Während sein Blick bei seiner Ex hängen blieb, sprach ihn auch schon ein blondes Mädchen an. "Kellan? Kellan Lutz? Dürfte ich vielleicht ein Autogramm haben?" Schon streckte sie ihm seinen Arm hin und hielt einen Stift in der anderen. Zwar liebte er seine Fans, aber nicht in so einem unpassenden Moment und in solch einer Location. "Nein und jetzt verzieh dich!", murmelte er.
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Ashley stand schon eine Weile im Flur ihrer Freundin und wartete darauf, dass Madam endlich einmal fertig werden würde. Sie hatte sich für heute verabredet um gemeinsam feiern zu gehen, doch während Ashley pünktlich fertig war, ließ ihre Freundin auf sich warten. "Ich ruf uns schon einmal ein Taxi!" rief sie die Treppe hoch, bevor sie ihr Handy aus der kleinen Handtasche kramte und sich ein Taxi rief. "10 Minuten, dann ist es da, also beeil dich!" rief sie nach dem Telefonat noch hinterher, bevor sie sich seufzend eine Strähne ihrer offenen, gewellten Haares hinters Ohr strich. Sie freute sich auf den Abend, denn auch wenn sie vor knapp zehn Tagen erst mit Lily Collins feiern war, so ging sie mit Jessica am allerliebsten Feiern. Als Jess endlich fertig war und sie beide nebeneinander auf der Rückbank des Taxis saßen, berichtete ihre Freundin ihr, dass sie vorhabe, sich für diese Nacht was Schnelles aufreißen wollte. Ashley entlockte dies nur ein Augenrollen. Klar, sie suchte sich auch ab und an mal ein Abenteuer, aber sie ging nicht extra feiern, um sich jemand ins Bett zu holen. Schnell waren sie am Club, der schon anscheinend schon ordentlich gut besucht war, denn die Schlange, die sich davor gebildet hatte, hatte es in sich. Mit Prominenten-Bonus war es für sie zwei natürlich einfacher, rein zu kommen und so standen sie beide schnell an der Bar. "Ein Bier bitte!" bestellte sich Ashley für den Anfang. Sie hasste diese süßen Cocktails und für den Anfang war ein Bier recht angenehm. Jessica verabschiedete sich von ihr, mit den Worten, dass sie jemanden entdeckt hatte, der ihren Jagdinstinkt geweckt hatte. Ashley schüttelte lächelnd den Kopf, leerte ihr Bier und bannte sich einen Weg zur Tanzfläche.
Sie fing an, sich rhythmisch zur Musik zubewegen und hatte prompt einen, der sie von hinten antanzte. Sie grinste und drehte sich zu ihm um. Joah, ein nettes Exemplar der Gattung Mann. "Hi!" nickte sie ihm zu, bevor sie von hinten an ihn gedrückt wurde. "Ich bin Ashley!" Schrie sie ihm über die Musik hinweg zu. Er stellte sich als Josh vor und zusammen tanzten sie eine Weile, bevor ihr Blick zum Rand der Tanzfläche streifte. Kellan! Was tat der schon wieder hier? Mittlerweile war er ständig da, wo sie auch war und langsam nervte er sie. Sie entschuldigte sich bei Josh und bewegte sich geschmeidig auf Kellan zu. "Sag mal stalkst du mich, oder warum tauchst du immer da auf, wo ich auch bin?" gifte sie ihn sofort und ohne Begrüßung an.
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Jack und Beziehungen? Das war einfach keine gute Kombination. Schon oft hatte sein bester Freund Kellan erzählt wie herrlich es war sich nicht an eine Frau zu binden. Wie einfach es war seine Freiheiten zu genießen und niemanden Rechenschaft abzulegen. Keine nervigen Fragen wo man sich herum trieb, wenn man mal später nach Hause kam. Man konnte einfach das zun wozu man Lust hatte ohne dabei ein schlechtes Gewissen haben zu müssen. Auch wenn der Schauspieler schon viele Enttäuschungen hinter sich gebracht hatte, fehlte ihm eine feste Freundin mit der er durch das Leben gehen konnte. Irgendwo musste es doch eine geben, die ihm treu ergeben war. Ob Ashley wohl zu diesen Frauen gehörte? Das hatte er sich in der letzten Zeit schon öfter gefragt. Twilight war zwar schon eine ganze Weile her, aber trotzdem vermisste der Dunkelhaarige die gemeinsamen Dreharbeiten.
Durch einen blöden Zufall hatte Kel die Dunkelhaarige auf der Tanzfläche entdeckt und warf dem Typen, der sie so dicht angetanzt hatte, einen eiskalten Blick zu. Was fiel ihm eigentlich ein? Ashley allerdings schien dies zu gefallen. Das war einfach unglaublich. Dabei schwebten beide Schauspieler doch auf einer Wellenlänge. Warum gaben sie sich dann nicht einfach eine Chance? Davon abgesehen würde er ihr nie von seinen Gefühlen erzählen. Zu groß war die Angst von ihr einen Korb zu bekommen. Auch seine ehemalige Drehkollegin hatte ihn entdeckt und schritt direkt auf ihn zu. Kellan bekam noch nicht einmal eine Begrüßung, sondern wurde direkt angeschnauzt. "Freut mich auch dich zu sehen!", nuschelte er und sah ihr direkt in die Augen. Sie fragte ihn direkt, ob er sie stalken würde. Der Schauspieler runzelte mit der Stirn und schüttelte fassungslos mit seinem Kopf. "Ich dich stalken? Wovon träumst du bitteschön nachts?", haute er direkt raus und hob schon die Hand um sie zum schweigen zu bringen. "Obwohl...stop! Spar dir die Antwort! Jetzt weiß ich für wie krank du mich hälst! Na schönen dank auch!" Ein schnippischer Unterton schwang in seiner Stimme mit. "Du hälst es wahrscheinlich für unmöglich, aber ich bin rein zufällig hier! Mein Freund ist hier irgendwo und reißt die Frauen auf!" Nach dieser Begegnung hatte er noch einen Grund mehr sich ein zweites Bier zu ordern.
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Sie und Kellan.... das war wie Feuer und Wasser, wie Eis und Sonne, wie zwei verschiedene Welten. Nein, eigentlich waren ihre Welten ziemlich gleich, aber Ashley kam es manchmal so vor, als würden Welten zwischen ihnen liegen. Der Schauspieler hatte ihr einmal eine ganze Menge bedeutet, damals zu den Dreharbeiten der Biss-Filme. Sie war damals der Meinung gewesen, dass sie auf einer Wellenlänge gewesen wären und der Schauspieler hatte ihr Herz nicht nur einmal zum schneller schlagen gebracht. Gott, sie war so in ihn verschossen gewesen, dass sie einfach nur einen auf Ey-wir-sind-die-besten-Freunde gemacht hatte, ohne auf das, was ihr Herz verlangte, zu achten. Doch Kellan schien das auch ganz gut zu passen und so waren ihre Chancen verstrichen... mal wieder. So war Ashley nicht wirklich gut auf ihren Schauspielkollegen, der sich in letzter Zeit immer da herum trieb, wo sie auch war, nicht gut zu sprechen war. Sie hatten sich lange Zeit nicht gesehen und so musterte Ashley den Schauspieler unauffällig von Kopf bis Fuß. Er sah gut aus... Sie strich sich eine Strähne ihres Haares hinter ihr Ohr und blickte zu ihm auf. "Oh, entschuldige. Ist der Herr empfindlich? Hallo Kellan, ich bin ziemlich erfreut dich hier zu sehen, nachdem ich dich in den letzten Wochen sowie so ständig da sah, wo auch ich war. Zufrieden?" Den Sarkasmus in ihrer Stimme war wohl nicht zu überhören, doch eigentlich war sie wirklich froh, ihn zu sehen. Sie konnte es nur gut verstecken und gerade Sarkasmus und Unfreundlichkeit half bei so was ungemein.
Sie zog eine Augenbraue hoch. "Weißt du doch, du schleichst dich seit Jahren durch meine Träume... durch meine Albträume." Sie war schlecht drauf heute und da sie es an Jess nicht auslassen konnte, ließ sie es eben an Kellan aus. Nett war was anderes, aber Ashley hatte genug davon, mit Kellan einen auf beste Freunde zu machen. Das wollte sie nicht und damit war jetzt Schluss. Wenn er schon nichts für sie empfand, wie sie für ihn, dann würde sie ihn mit ihrer Art auf Abstand halten, denn an dem Freundschaftsgetue würde sie kaputt gehen. "Oho, DEIN FREUND reißt hier Frauen auf... wolltest du nicht eher sagen, DU reißt dir Frauen auf? Warum hast du das Blondchen eben weggeschickt? War sie dir zu schlau?" Es war ihr mehr als bewusst, dass sie gerade gewaltig unter die Gürtellinie ging, aber wenn sie einmal was getrunken hatte, fiel es ihr schwer, sich zu zügeln.
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Damals hatte Kellan zu den Dreharbeiten zu Twilight nur einen auf gute Freunde gemacht um seine Gefühle ihr gegenüber zu vertuschen. Im falschen Moment hatte er allerdings gemerkt, dass Ashley dies nicht reichte, aber seitdem war eine gewisse Zeit vergangen und er war sich nicht sicher, ob sie immer noch so für ihn empfand wie damals beim Dreh. Es war ganz schön kompliziert und deshalb ließ der Schauspieler da lieber seine Finger aus dem Spiel. Das die beiden sich in der letzten Zeit immer häufiger begegnet waren, waren reine Zufälle gewesen. Die Brünette allerdings sah das anders. Was sollte er machen? Er konnte sich schlecht zu Hause einschließen und nicht mehr vor die Tür treten. Nie hätte er gedacht, dass seine ehemalige Schauspielkollegin so sarkastisch und unfreundlich sein konnte. Aber einmal war immer das erste mal. "Du bist also der Meinung ich laufe dir wie ein Hund hinterher? Da muss ich dich leider enttäuschen!" Kel wollte sich gewiss nicht auf der Nase herumtanzen lassen.
Auf ihre weiterfolgenden Worte runzelte der Dunkelhaarige mit der Stirn. "Ich habe keinen Einfluss darauf, ob du von mir träumst oder nicht! Also nicht mein Problem!" Wenn Ashley so mit ihm umgehen konnte, konnte er das schon lange. Er wollte gar nicht erst wissen wie diese Träume aussahen. Durchaus ging sie gerade bis unter die Gürtellinie. "Weißt du was? Deine schlechte Laune muss ich mir wirklich nicht antun und ich muss dir schon gar keine Rechenschaft ablegen warum ich hier bin und mit wem ich mich unterhalte! Warum gehst du nicht zu dem Kerl zurück, der dich gerade eben noch auf der Tanzfläche angetanzt hat? Dir hat es doch gefallen! Mir reicht es jedenfalls mit dir! Wenn ich dir noch einem begegne, werde ich einen großen Bogen um dich machen!" Nachdem Kellan ihr einen giftigen Blick zugeworfen hatte, kämpfte er sich auch schon durch die Menschenmassen bis nach vorne zur Bar. Ein zweites Bier hatte er jetzt dringend nötig, obwohl er auch genauso gut diesen Schuppen hätte verlassen können, aber diesen Gefallen wollte er seiner besten Freundin nicht tun. Da er keine Lust hatte sich unter das Volk zu mischen, setzte er sich direkt an die Bar und wartete auf sein Getränk.
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Es ärgerte sie, dass ihre Gefühle für ihn nie ganz verschwunden waren. Auf Beziehungen konnte sie sich in der letzten Zeit einfach nicht mehr richtig einlassen, da er immer noch einen großen Platz in ihrem Herzen einnahm. "Ich kann mich nicht erinnern, dich als Hund betitelt zu haben." Sie ließ ein genervtes Seufzen hören. Wieso nur konnte sie sich nicht zurück halten? Es nervte sie einfach, dass er noch immer diese ich-würd-dich-am-liebsten-in-mein-Bett-ziehen-und-niemals-mehr-raus-lassen Gefühle bei ihr hervor rief. Gedanklich sah sich sich mit ihm im Bett rumwälzen und rief sich selbst zur Ordnung. Es würde sowie so niemals so weit kommen. "Enttäuschen? Du mich? Das kannst du gar nicht... Denn das würde ja bedeuten, dass ich in dich Erwartungen stecke..." Sie zuckte mit den Achseln. "Und das mein Lieber, das tue ich schon lange nicht mehr."Obwohl sie es doch tat. Noch immer hatte sie die Hoffnung, dass er sich doch in sie verlieben würde, doch das förderte sie mit ihrem Auftreten hier gerade absolut nicht.
"Nein, dein Problem ist es sicherlich nicht. Aber was fragst du mich dann, wovon ich Nachts träume? Du wolltest es doch wissen, also bitte!" Sie wusste, dass sie zickig und nervtötend war in diesem Moment aber er brachte heute ihre absolut schlechte Seite zur Geltung. Warum trieb er sie nur alleine mit seiner Anwesenheit so zur Weißglut? Als es sich nach seinen Worten umdrehte und sie nicht einmal zum Gegenschlag ausholen ließ, sondern sie einfach alleine stehen ließ, blies sie frustriert die Backen auf. "Dieser Mistkerl." schimpfte sie leise, bevor sie sich einen Weg durch die Menge suchte um ihn wenigstens noch ihre Antwort auf den Weg zu geben. Doch holte sie ihn erst an der Bar ein, wo er sich ein neues Bier beorderte und sich an der Bar auf einen der unzähligen Hocker niederließ. "Ey, unser Gespräch war noch nicht beendet..." Mit diesen Worten ließ sie sich auf den Hocker neben ihm nieder und überschlug die Beine. Sich seine Worte ins Gedächtnis rufen grinste sie ihn an. "Bist du etwa eifersüchtig auf den Kerl?" Er musste sie ziemlich genau beobachtet haben, wenn er ihr ihr Getanze so genau unter die Nase reiben konnte. "Wenn es dich beruhigt, da wird nichts laufen." Sie schaute ihn mit schief gelegten Kopf an. "Der ist nicht unbedingt mein Typ gewesen..."
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Er konnte sich ebenso wenig gerade auf eine Beziehung einlassen. Selbst wenn es sich nur um ein One Night Stand oder eine Affäre handelte, hatte er immer Ashley vor Augen und das war wirklich schon erschreckend. Gerade musste sein Gegenüber wirklich alles kommentieren und er rollte innerlich mit den Augen. Zwar bekam Kel bei ihrem Anblick Kopfkino, aber sie ruinierte gerade alles mit ihrem Verhalten und nein er würde ihr nun nicht verraten das sie in ihn Erwartungen steckte. Dabei war der Schauspieler schon lange in sie verliebt und kämpfte dagegen an. Wenn er Ashley nicht so oft in seiner Nähe haben würde, würde er auch besser und schneller über sie hinwegkommen, aber so funktionierte das nicht.
Heute war seine ehemalige Schauspielkollegin wirklich anstrengend. Gerade interessierte es ihn, ob sie vorher schon solch eine schlechte Laune gehabt hatte, bevor sie den Club betreten hatte. Von ihrer Zickerei hatte Kellan jedenfalls genug und wendete sich einfach ab, sodass sie keine Chance mehr hatte noch irgendwas zu sagen. Natürlich passte der Brünetten dies nicht und sie wackelte ihm hinterher. Gerade nachdem sich der junge Mann hingesetzt und sein Bier geordert hatte, setzte sie sich neben ihn. Hätte er das doch bloss nicht mit dem Kerl erwähnt, der sie auf der Tanzfläche angetanzt hatte, denn als er in ihr Gesicht sah, sah er ihr dümmliches Grinsen. Eigentlich hätte er in diesem Moment vor lauter Wut über sie die Bombe platzen lassen können und ihr gestehen können wie er zu ihr stand, aber er steckte dann doch zurück. "Was interessiert dich das, ob ich eifersüchtig bin? Du giftest mich doch sowieso die ganze Zeit nur an! Wenn Kerl nicht deinen Erwartungen entspricht, such dich doch nach jemand anderen um!", sagte er und schnaufte. "Entweder lässt du mich jetzt mein Bier trinken oder aber du unterhälst dich in einem normalen Ton mit mir!" Wenn sie damit nicht einverstanden sein würde, würde er sich ein neues Plätzchen suchen wo er ungestört war. Ashley beschwerte sich darüber das er ihr angeblich folgte, aber dackelte ihm selbst hinterher, um ihn vollzublubern. Da passte eindeutig etwas nicht zusammen.
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Jedes verdammte Mal. Es passierte jedes verdammte Mal, wenn sie ihm begegnete. Immer wieder und wieder regte er ihr Kopfkino an und verdammt noch mal, dass beinhaltete nun wirklich keine jugendfreien Sachen. Sie sah sich nach Jessica um, doch die war nirgendwo zu entdecken. Na super, die verpisste sich mit dem Kerl, den sie sich für heute Nacht aufgerissen hatte und sie? Sie dackelte dem Kerl hinterher, der nichts von ihr wollte. Warum tat sie sich das immer wieder aufs Neue an? Warum konnte ihr kleine, albernes Herz nicht davon aufhören zu träumen, dass er sich für sich entscheiden würde? Seufzend sah sie ihn an und zuckte mit den Schultern. "Vielleicht hat der einzige Typ, der mich interessieren würde, einfach kein Interesse an mir. Was weiß denn ich..." Sie musste mit dem Alkohol aufpassen, sonst steckte sie Kellan noch das ein oder andere Detail und dann ... dann würde ihr Herz zerbrochen auf dem Boden liegen und er würde dran Schuld sein.
Geschmeidig stand sie auf und drängelte sich zwischen seine Beine. Sie stützte sich an seiner Brust ab und beugte sich nach vorn an sein Ohr. "Was, wenn ich will, dass du eifersüchtig bist?! Was, wenn ich einfach nicht mehr der Depp vom Dienst sein will, weil er dich hinterher schmachtet und doch trotzdem nicht zum Zug kommt?" Es war bereits zu viel Alkohol im Spiel. Sonst wäre sie niemals auf die Idee gekommen, sich ihm gegenüber zu öffnen und ihm so etwas entgegen zu ballern. Erschrocken über sich selber, ging sie zwei, drei, vier Schritte zurück, bevor sie ein "Sorry, ich ..." stammelte, sich umdrehte und versuchte in der Menschenmenge abzutauchen. Was hatte sie bloß geritten, dass zu sagen?!
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Wenn er doch einfach zu Hause geblieben wäre. Einfach mit einem Bier auf dem Sofa und irgendeinem Film. Da hätte Kellan immerhin seine Ruhe gehabt und hätte sich diese Zickerei hier nicht antun müssen. Seine ehemalige Schauspielkollegin warf flüchtige Blicke durch den Club. Ob nun nach einem anderen Typen oder einfach nach ihrer Begleitung konnte er nicht so genau beurteilen. Nachdem ein paar Minuten verstrichen waren, ergriff Ashley wieder die Stimme und sprach in Rätseln. "Woher willst du wissen, ob der einzige Typ an dem du interessierst bist, Interesse an dir hat, wenn du es noch nie versucht hast herauszufinden? So wirst du es jedenfalls nie wissen!", sagte Kel und zuckte auch schon mit der Schulter. Das sie allerdings von ihm sprach ahnte er nicht.
Auf einmal stand die Brünette auf und drängelte sich zwischen seine Beine, um ihm daraufhin etwas ins Ohr zu flüstern. Ihre Worte musste er sich erstmal auf der Zunge zergehen lassen, aber so viel Zeit zum nachdenken hatte Kellan nicht, denn sie machte sich aus dem Staub. Es war ihr peinlich was sie da gerade von sich gegeben hatte und deswegen suchte sie das weite. Er sah ihr hinterher und dann zu seinem Bier. Damit konnte er sich unmöglich durch die Menschenmasse vor ihm drängeln. Deshalb trank er es hastig aus und musste noch für ein paar Sekunden auf seinen Stuhl verharren. Bekanntlich diente Alkohol dazu es mit Genuss zu trinken und es nicht runterzukippen. Schon hatte er Ashley aus seinen Augen verloren, aber er würde sie wiederfinden. Das hatte er sich fest vorgenommen. Darum stand er auf und kämpfte sich durch die tanzende Masse. Schließlich entdeckte Kellan sie am Rand der Tanzfläche und hielt sie am Arm fest, sodass sie keine Möglichkeit hatte ihm ein zweites mal zu entkommen. "Glaubst du ich weiß nicht was hier abgeht?" Die Frage warf er in den Raum und stellte diese eher an sich selbst, als an seinen Gegenüber. Er neigte sich mit seinem Körper etwas nach vorne und seine Lippen berührten ihre. Endlich hatte er sich dazu durchgerungen.
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"Ach fick dich doch Herz!" murmelte sie, als sie sich durch die tanzende und feiernde Menge drängte. Sie würde jetzt Jessica suchen und dann zusehen, dass sie nach Hause verschwand. hier konnte sie keine Minute länger bleiben. Abrupt blieb sie mitten auf der Tanzfläche stehen. Oh Gott! sie hatte Kellan gerade gesagt, dass sie was von ihm wollte. Also nicht direkt aber schon so, dass er es sich zusammen reimen könnte. Oh Gott wie blöd war sie eigentlich? Hatte sie noch Hoffnung gehabt, dass das zwischen ihnen wieder zu einer soliden Freundschaftwerden könnte, so war das ganz vorbei. Sie hatte damit alles kaputt gemacht. Sie würde ihm niemals wieder in die Augen blicken können. Sie war so dämlich... Sie ließ die Schultern hängen und scannte den Raum nach Jessica ab, die sie schlussendlich an den Lippen eines fremden Kerls fand. Sie tippte ihr auf die Schulter und schrie ihr ins Ohr, dass sie jetzt nach Hause gehen würde, da der Abend für sie vorbei wäre, aber sie wünschte ihr noch viel Spaß.
Am Rand der Tanzfläche blieb sie kurz stehen um ihre Gedanken zu sammeln. Sie war so ein dummes Huhn. "Argh!" mit dem Laut wollte sie aus dem Club raus, als sie am Arm zurück gehalten wurde. Genervt drehte sie sich herum und starrt direkt Kellan ins Gesicht. "Ich ..." zu mehr kam sie nicht, denn mit einem Mal spürte sie seine Lippen auf ihren. Ashley riss kurz erschrocken die Augen auf, bevor sie diese schloss und sich dem Kuss hingab. Ihr Arm, den er nicht festhielt fand den Weg in seinen Nacken und verdammt, es fühlte sich gut an. Besser als in ihren Vorstellungen. Kurz darauf löste sie sich aus dem Kuss. "Was ... also ... warum?" Sie stotterte irgendwelches zusammhangloses Zeug vor sich her und blickte mit großen Augen zu ihm auf.
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Zum Glück hatte Kellan ihre murmelnden Worte nicht mehr gehört, denn das hätte ihn bis ins Mark verletzt. Ashley war schon immer eine gewesen, die vor ihren Problemen davon lief und das auch jetzt. Er selbst wollte gar keine Freundschaft zwischen ihnen, sondern alles oder nichts. Entweder eine Beziehung oder gar nichts, denn sie andauernd anzuschmachten ohne das sie etwas davon wusste, tat ihm auf die Dauer einfach nicht gut. Der Alkohol den er hastig hinunter gekippt hatte, machte ihm schwer zu schaffen, denn er ließ ihn etwas taumeln. Dennoch musste er es zu Ashley schaffen und ihr irgendwie deutlich machen das da mehr war, als nur Freundschaft.
Als sich die Brünette gerade zum gehen abwenden wollte, konnte Kel sie gerade noch am Arm festhalten, sodass sie zurück taumelte. Überrascht blickte Ashley in seine Augen und hatte gerade noch ihren Satz zu Ende führen wollen, als seine Lippen auch schon auf den ihren landeten. Noch während des Kusses, spürte er ihre Hand in seinem Nacken. Doch so schnell wie es zu dem Kuss gekommen war, endete er auch wieder. "Warum? Weil ich dich liebe! Begreifst du das denn nicht?", brüllte er ihr entgegen, weil die Musik es gerade einfach nicht zuließ sich normal zu unterhalten. "Ich habe es nur nie so weit kommen lassen, weil ich mir nicht sicher war, ob du genauso für mich empfindest!" Er runzelte mit der Stirn und suchte ihren Blick.